Ausschnitt aus meinem Gemälde "Hahnentor, Innenseite”
|
In allen kölner Stadttoren befanden sich Heiligenfiguren, die die Reisenden beschützen sollten. Im Hahnentor gab es ein Kruzifix, vor dem nachts ein Öllämpchen angezündet wurde. In Köln war es - wie in allen Städten - nachts stockfinster. Es gab keinerlei Straßenbeleuchtung. Musste man im Dunkeln unbedingt irgendwo hin gehen und man hatte Geld, so konnte man sich einen „Leuchtenmann“ mieten, einen Mann mit einer Laterne, der einem z.B. „heim leuchtete“. Weil es noch keine Taschen in der Kleidung gab, trug man Geldbeutel und andere Dinge offen an einem Gürtel. Ein Beutelschneider schnitt einem heimlich den Beutel ab und weg war das Geld. Auch trug manch einer einen Löffel am Gürtel. Man könnte ja eine Suppe angeboten bekommen. Wenn man starb, musste man den Löffel abgeben, oft erbte ihn der älteste Sohn. In früheren Jahrhunderten ging es bei Streitigkeiten oft sehr handgreiflich zu. Es wurde relativ schnell zur Waffe gegriffen. Schwerter waren lange Zeit der Oberschicht vorbehalten. Doch waren auch die Messer der einfachen Männer nicht ungefährlich. Am Rathaus waren Maße angebracht, womit insbesondere geprüft wurde, ob die Klinge nicht etwa zu lang war. Die Obrigkeit hat immer wieder versucht, das Waffentragen zu verbieten (insbesondere den Studenten, die sehr berüchtigt für ihre Kampfeslust waren). Allerdings hat es meist nicht funktioniert.
Ca. fünfzig der wichtigsten Straßen wurden im Bedarfsfall mit eisernen Ketten gesperrt. So konnte Zusammenrottungen und Aufruhr zumindest erschwert werden. Die Ketten in dafür errichteten „Kettenhäuschen“ an den jeweiligen Orten verwahrt. Dafür waren dann die „Kettenwachen“ zuständig. |